Wer gerade über meinen Lebensbericht gestolpert ist und diesen bis zu Ende gelesen hat, kann mit Sicherheit gut verstehen, dass mir dieses Wort aus der Bibel sehr nahe stehen könnte, es stammt aus der Feder von Matthäus, hier Kapitel 6, Verse 24-34:

24»Ein Mensch kann nicht zwei Herren dienen. Er wird dem einen ergeben sein und den anderen abweisen. Für den einen wird er sich ganz einsetzen, und den anderen wird er verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon.«
25»Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das Leben nicht wichtiger als die Nahrung, und ist der Körper nicht wichtiger als die Kleidung? 26Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte, und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
27Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern? 28Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. 29Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern, ihr Kleingläubigen?
31Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? 32Denn um diese Dinge geht es den Heiden, ´die Gott nicht kennen`. Euer Vater im Himmel aber weiß, dass ihr das alles braucht.
33Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. 34Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.«

Neue Genfer Übersetzung

2016 habe ich erstmals Kontakt mit einer Jugendlichen aus den Philippinen in Facebook gehabt – und mit der Zeit mir ein Bild zu diesem fernen Land erschlossen, welches so gänzlich andere Strukturen hat wie dieses reiche, soziale Deutschland. Hier muss man sich keine Sorgen machen zu überleben, nur, ob man sich dem Geld verkaufen möchte oder ob man zufrieden ist, seiner Familie das zu bieten, was mit Faulheit zu erreichen ist. Hier kann man faul sein und kann trotzdem ein gesättigtes Leben führen, das verhält sich in diesem fernen Land doch gänzlich anders… es gibt so gut wie keine Mittelschicht, eine weite Kluft trennt Arm von Reich, bei den Armen kann man noch zwischen normal arm (was ich erwirtschafte, reicht zum Überleben meiner Familie aus) und sehr arm (ich bin nicht mit normalen Mitteln in der Lage, mich oder meine Familie zu versorgen)…

Ich hatte mit dieser ersten Begegnung, sie war eine von 9 Kids, hatte in einem Polizisten-Haushalt für ein paar Pesos als „Putze“ gearbeitet (mit nur 15 Jahren ) und so das Geld für Nahrung und Medikamente heim gebracht.

Aussichten auf Änderung, Aussichten auf eine Ausbildung: KEINE!

So begann ich dort mit meiner ersten Studentin und bald folgten weitere…und Familien…und Singlemütter… immer wieder musste ich natürlich auch einstecken, dass diese enorme Armut verschiedenartige Blüten treibt, nicht alle zum Vorteil einer freundschaftlichen Beziehung… es wird gelogen und betrogen, was geht, um an Pesos zu kommen… es wurde nötig, Erziehungsarbeit zu leisten, die natürlich zu einem Sieben der Kandidaten führte, die weiterhin Hilfe bekommen sollten… das Ganze stabilisierte sich dann auf sehr hohem Niveau. Wenn man Menschen lieb gewonnen hat, mehr und mehr mit deren Leben vertraut ist, ist es schwierig, loszulassen – mir zumindest geht es so… und daher lebe ich von der Hand in den Mund, um das aufrecht erhalten zu können… wenn hier nun irgend eine Seele sich angesprochen fühlt, mitzumischen… ich würde ja gerne einen Verein gründen, aber allein geht das ja nicht… na, ich lass das jetzt mal so stehen…und bedanke mich für’s Lesen bis hierher.